joe-reptiles
  Varanus Acanthurus
 

Der Stachelschwanzwaran

(Varanus Acanthurus)


Das Wissen um den Stachelschwanzwaran:       

Klasse: Reptilien (Reptilia)

Ordnung:  Squamata (Schuppenkriechtiere)

Unterordnung: Echsen (Lacertilia)

Familie: Warane (Varanidae)

Gattung: Warane (Varanus)

Art: Varanus acanthurus (Stachelschwanzwaran)

Größe: von 60 – 70 cm und einer Kopf- Rumpflänge von ca. 25 cm

Lebenserwartung: über 12 Jahre

Verbreitung: Westen, Norden und Zentrum von Australien

Haltung: Terrarium mindestens 120x60x60 cm BTH. Die Art braucht ein

leicht feuchtes Versteck, etwa eine Plastikkiste mit feuchtem

Sand. Temperaturgradient von 24–45 °C, nachts 18–20 °C,

Luftfeuchtigkeit 50–60 %. Sonstiges: Tageslichtleuchtstoffröhren,

HQL-Strahler, Wassergefäß, Bodengrund Sand-Lehmgemisch,

Kletterrückwand, Kletteräste, Steine. Lebenserwartung:

mehr als 12 Jahre

Temperatur: Die Temperatur im Terrarium sollte 30- 32 °C betragen mit einer nächtlichen Absenkung auf ca. 20- 25 °C. Mit der Beleuchtung sollte man nicht sparen, hier empfiehlt sich eine Mischung auf Neon- und UV- Lampen. Beleuchtungsdauer ca. 10- 12 Stunden
Ernährung:  
Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben und nestjungen Mäusen bestehen.

Zucht: Als Zuchtstimulation ca. 4-8 Wochen Ruhephase im Winter bei Temperaturen um 15°C; Weibchen vergraben  5- 18 Eier, mehrere Gelege pro Saison; Schlupf bei 27-30°C nach 120 Tagen.


Einleitung:

Die Familie der Varanidae umfasst nur die Gattung Varanus mit momentan

47 arten: Warane sind heute ausschließlich in den tropischen und

subtropischen Zonen Afrikas, Südostasiens und Australiens verbreitet.

Ihr größter Vertreter ist der Komodorwaran (Varanus Komodoensis),

der eine gesamtläge von ca. 3m erreicht und bis zu 160kg wiegt,

der kleinste ist der australische Kurzschwanzwaran (Varanus Brevicauda)

der nur eine Länge von ca. 25 cm und 20g erreicht. Warane besitzen

alle ein recht einheitliches eidechsenaussehen: langer, meist spitzer

Kopf auf langem, schlankem hals, massiger Rumpf, getragen von

kräftigen Beinen, sowie ein dicker Schwanz, der meist länger als der

 Körper ist. Warane kauen ihre Nahrung nicht sonder verschlingen sie

wie schlangen an einem Stück. dazu können sie den Zungenbeinapparat

abspreizen, um den Schlund zu erweitern. der Hirnschädel ist zudem

vollständig Verknöchelt und so während des Schluckens vor druck

vom mundhöhlendach geschützt. Warane besitzen eine gespaltene Zunge

 und züngeln, um mit dem Jakobsonschenorgan im mundhöhlendach

zu ,,riechen". Warane sind tagaktive Tiere, das Gehör ist allerdings

 schlecht ausgebildet. Schwanzwunden heilen sehr gut, verlorene

Schwanzstücke wachsen aber nicht mehr nach. Alle Warane sind

eierlegend. viele Waran Arten sind aufgrund des großen

Platzbedarfs als Terrarientiere ungeeignet, zudem sehr selten und stehen

unter Naturschutz, aber dieser Art zählt nicht der Stachelschwanzwaran:


Es gibt 3 Unterarten von Stachelschwanzwaranen

  1. Varanus Acanthurus Acanthurus ("Red Ackie")

  2. Varanus Acanthurus Brachyurus "Yellow Ackie"

  3. Varanus Acanthurus Insulaticus “Green Ackie”

 

 

Der Stachelschwanzwaran:  

Diese Art ist ursprünglich in Nordwest-Australien beheimatet und bewohnt dort savannenähnliche Landstriche, bis hin zu subtropischen Zonen wie dem Kimberlyplateau. Der Stachelschwanzwaran ist ein hervorragender Jäger, aber auch Aasfresser. Zu seinen Beutetieren zählen vorwiegend Insekten jeglicher Art, aber auch kleinere Säugetiere und junge Vögel verschmäht der Stachelschwanzwaran nicht. Bei der Terrariumhaltung ist es empfehlenswert, die Futterinsekten zusätzlich mit Vitamin- und Mineralstoffpulver einzustäuben.
Die Tiere sind tagaktiv und suchen in den Morgenstunden geeignete Sonnenplätze auf, wo sie sich teils mehrere Stunden von den angenehm warmen Sonnenstrahlen verwöhnen lassen. Man beachte, dass der Stachelschwanzwaran wie alle Reptilien zu den Wechselblütern zählt und seine Körpertemperatur nur durch äußere Einflüsse regulieren kann. Daher ist er gerade in den Morgenstunden auf lokale Wärmequellen angewiesen.
       
Im Gegensatz zu vielen anderen Waranarten, erreicht der Stachelschwanzwaran eine durchschnittliche Gesamtlänge von nur 60-70 cm, wovon wiederum zwei Drittel auf den Schwanz fallen. Seine Tagaktivität, seine für Warane eher kleine Größe und sein sehr angenehm friedliches und umgängliches Verhalten gegenüber Menschen machen den Stachelschwanzwaran heute zu einem sehr beliebten Terrarienpflegling.

Die Körpermerkmale:

Der Kopf ist braun mit gelben Linien oder Flecken, Ein braunes Netzmuster mit mittelgroßen gelben Punkten oder Linien überzieht seinen Rücken, der Schwanz ist gelb-braun geringelt. Die Kopfschuppen sind klein und glatt. Die Nasenlöcher sind seitlich angeordnet und sitzen etwa mittig zwischen Augen und Schnauzenspitze. Sie haben alle vollständig verknöcherte Hirnschädel, die es ihnen ermöglichen auch größte Futterbrocken zu verschlingen. Der Rachen kann durch das Abspreizen des Zungenbeinapparates erweitert werden.. Warane haben Fünfzehige Gliedmaßen, die immer mit starken, nach hinten gekrümmten Krallen ausgestattet sind. Der Kopf sitzt auf einem langen Hals, die Augen haben eine runde Pupille, eine Ohrenöffnung ist immer deutlich ausgebildet und die Zunge ist lang und tief gespalten.

Sinnesorgane: 

Stachelschwanzwarane können ihren Schwanz als Waffe benutzen, indem sie ihn mit seitlich peitschenden Bewegungen hin- und herwerfen. Sie haben ein gutes Sehvermögen, besonders Bewegungen nehmen sie bereits über große Distanzen wahr und reagieren schnell. Mittels ständigem Züngeln, das sehr an Schlangen erinnert, nehmen sie ständig Geruchsmoleküle auf und führen sie dem Jacobsonschen Organ zu. Geruchsinformationen werden besonders bei der Partnerwahl und auch beim Suchen nach Beute eingesetzt. 


Das Geschlecht:

Eine Geschlechtsbestimmung ist in Jungenjahren nahe zu unmöglich ist. Anhand von äußeren Merkmalen wie Kopfform und Körperbau kann man recht gut raten was für ein Geschlecht man vor sich hat, eine 100% Sicherheit kann man aber nicht erwarten und wird von seriösen Verkäufern auch nicht gegeben werden. Unterhalb der Beine, am Schwanzansatz, sieht man die Postanalschuppen und sind dornig ausgeprägt. Je ausgeprägter und größer sie sind, desto mehr spricht dafür ein Männchen vor sich zu haben. Bei Weibchen sind sie nur angedeutet. Am ehesten ergibt sich ein Gesamteindruck aus dem Vergleich zwischen Männchen und Weibchen. Ohne vorher einmal den Unterschied gesehen zu haben, ist eine Unterscheidung, meiner Meinung nach, kaum möglich. Ein weiterer Punkt ist die Verdickung am Schwanzansatz. Je härter sie ist, um so eher wird es sich um ein Männchen handeln. Dies ist jedoch nur ein Indiz bei adulten Tieren. Bei Jungtieren sind die Hemipenise noch nicht entwickelt, wodurch dieser Punkt zur Unterscheidung der Geschlechter nicht herangezogen werden kann. Neben den Postanalschuppen ist auch die Kopfform aussagekräftig. Der Kopf des Männchens ist länger und fällt zur Kopfspitze hin steiler ab, während das Weibchen eine kürzere und rundere Kopfspitze hat. Oft wird auch die Farbintensität zur Bestimmung des Geschlechts als Maßstab herangezogen. Je intensiver die Farbe ist, desto mehr spricht für ein Männchen. Weibchen scheinen eher "blasser" zu sein. Ebenso wie die Kopfform sind dies alles nur Indizien, die zu einem Gesamtergebnis führen.


Weibchen                                   


Zucht von Stachelschwanzwaranen:

Varanus acanthurus ist der in Deutschland am häufigsten gepflegte Waran. Er ist ein typischer Vertreter der bodenbewohnenden Warane aus den Trockengebieten Australiens. Aus diesem Grund halten wir die Tiere paarweise in einem Terrarium, das eine möglichst große Grundfläche aufweist. Die Höhe des Behälters ist bei diesen Tieren von untergeordneter Bedeutung. Sie sollte aber so bemessen sein, dass die Tiere auch ein wenig klettern können. Dies kann man mit der Rück- und Seitenwandgestaltung in Terrassenform gut ermöglichen. Als Bodengrund empfiehlt sich Sand, der an einer Stelle feucht zu halten ist. Vorteilhaft ist es, den Waranen einen Schlupfkasten mit feuchtem Substrat anzubieten. Er wird nicht nur zur Eiablage, sondern auch als Versteck genutzt. Durch die Feuchtigkeit, die die Tiere dort aufnehmen, werden auch die Häutungen besser erfolgen. Das Problem, dass die Warane gerade an den Zehen in der alten Haut strecken bleiben, und die Zehen dann absterben, kann mit dieser Einrichtung häufig vermieden werden. Obwohl die Haltung des Stachelschwanzwarans als unkompliziert gilt, sollten die Tiere nur paarweise gehalten werden. Auch die Vergesellschaftung von 1 Männchen mit 2 bis 3 Weibchen kann für einige Zeit komplikationslos sein. Meine Erfahrungen haben aber gezeigt, dass während der Paarungszeit auch Rivalitäten unter den Weibchen auftreten können. Mehrere Männchen dürfen nie zusammen in einem Terrarium gepflegt werden. Aus oben genannten Gründen, besteht eine Zuchtgruppe meist aus einem Paar, das man das ganze Jahr zusammen pflegen kann. Es empfiehlt sich aber, gelegentlich die Geschlechter zu trennen und eventuell zu überwintern. Dabei sollte man sich an dem Jahreszeitenrhythmus orientieren. Bei Wildfängen empfiehlt es sich, den Rhythmus der Südhalbkugel beizubehalten; Nachzuchten gewöhnen sich gut an die Jahreszeiten der Nordhalbkugel. Während der Ruheperiode belässt man die Tiere man am besten in ihrem angestammten Terrarium. So können die Warane eine Ruhephase von vier bis acht Wochen einlegen. Anschließend wecken wir die Tiere wieder auf, indem wir zuerst die Beleuchtungsdauer erhöhen. Die Temperatur wird gleichzeitig erhöht. Nach dieser Ruhephase müssen wir darauf achten, dass die Warane wieder zu fressen beginnen.
Sind die Warane in Paarungsstimmung, was man daran erkennt, dass das Männchen das Weibchen ununterbrochen züngelnd verfolgt, ist es besser, die Tiere nicht unnötig zu stören. V. acanthurus kann sehr aggressiv bei der Paarung sein. Achten Sie deshalb darauf, dass das Weibchen nicht zu sehr verletzt wird. Falls dies der Fall sein sollte, trennt man die Tiere sofort. Dass die Paarung erfolgreich verlaufen ist, kann man nach einiger Zeit (4 Wochen) daran erkennen, wenn die Leibesfülle des Weibchens zunimmt.
Die Gelegegrösse bei V. acanthurus beträgt in den meisten Fällen zwischen 5 und 12 Eiern. Die Eier sind ca. 25 mm lang und haben einen Querschnitt von 13 mm. Die Masse beträgt ungefähr 3 - 4 g. Inkubiert werden die Eier in Vermiculite oder Perlite. Die Temperatur sollte zwischen 27 und 30°C liegen. Nach ungefähr 120 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die eine Gesamtlänge von 12 cm und ein Gewicht von 3,5 g haben Die Aufzucht der Jungwarane sollte keine Probleme aufwerfen. Sie werden am Anfang gemeinsam im Terrarium gepflegt. Die Einrichtung ist ähnlich wie bei den Elterntieren. Als Futter bieten wir den Tieren kleine Grillen, Heimchen und Schaben an, die immer mit einem Vitamin-Mineral-Pulver gepudert werden, an.


(Waren beim Schlüpfen)

Haltung:

Da es sich bei V. acanthurus um einen Bodenbewohnenden Waran handelt, sollte das Terrarium eine möglichst große Bodenfläche aufweisen. Bei der Gestaltung sollte die Rückwand als Klettermöglichkeit mit einbezogen werden. Dies kann man durch eine terrassenförmige Dekoration mit Steinen leicht erreichen. Als Bodengrund wählt man am besten Sand, der an einer Stelle feucht gehalten werden sollte. Eine Höhle mit feuchtem Moos ausgepolstert dient als Unterschlupf und wird oft auch zur Eiablage genutzt. Durch das feuchte Moos ist gewährleistet, das der Waran ausreichend Feuchtigkeit aufnimmt. Häutungsprobleme können so vermieden werden. Im Terrarium müssen Plätze geschaffen werden an denen die Tiere die Möglichkeit haben sich je nach Bedarf zu sonnen, bzw. sich abzukühlen. Eine Dekoration mit lebenden Pflanzen ist nicht zu empfehlen da V. acanthurus nicht gerade rücksichtsvoll damit umgeht.

Die Pflege:

Weil Stachelschwanzwarane relativ groß werden und paarweise gehalten werden sollten, brauchen sie ein ziemlich großes Terrarium.
Der Boden wird mit Sand eingestreut und mit Felsen dekoriert, zwischen denen die Tiere umher klettern können. So fühlen sie sich sicher, weil sie gut getarnt sind.
Stellt man mit feuchtem Sand ausgestreute Holzkästen ins Terrarium, dann verstecken sich die Warane gern in ihnen. Außerdem legen sie dort auch ihre Eier ab.
Weil Stachelschwanzwarane aus sehr warmen Regionen stammen, muss das Terrarium auf über 30 °C aufgeheizt werden. Nachts sollte die Temperatur mindestens 22 °C betragen. Da die Tiere täglich zehn bis zwölf Stunden lang Licht brauchen, muss man zusätzlich eine Lampe installieren.


Winterruhe:
Keine Winterruhe erforderlich, jedoch eine Ruhephase mit Temperaturen von 18-24°C, bei reduzierter Fütterung ist für Zuchterfolge empfehlenswert


 
  Heute waren schon 1 Besucher (1 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden