Verbreitung: östliche Hälfte Südaustraliens bis südöstliches Zentralaustralien
Haltung: Paarweise oder mit mehreren Weibchen im großflächigem. Trocken-Wüsten Terrarium( 5x4x3 KRL), einige große Äste, Steine und Wurzeln ergänzen die Einrichtung, UV-Licht Bestrahlung sehr zu empfehlen, als Bodensubstrat sollte grober Fluss-Sand oder feiner Kies verwendet werden
Temperatur: Luft 27- 35°C, lokaler Sonnenplatz bis 45°C, Nachtabsenkung bis auf 20°C.
Ernährung: Allesfresser, verschlingt was ins Maul passt auch kleinere Artgenossen, alle Arten von Insekten, gelegentlich nackte Babymäuse; süße Obststückchen und Gemüse
Zucht: Als Zuchtstimulation ca. 6-12 Wochen Ruhephase im Winter bei Temperaturen um 15°C; Weibchen vergraben 4- 35 Eier, mehrere Gelege pro Saison; Schlupf bei 26-31°C nach 56- 116 Tagen.
Einleitung:
Die Bartagame gehört zu der Familie der Agamen, die so genannten Altweltechse. Sie besiedeln bis auf wenige Ausnahmen fast ganz Afrika, den Südosten Europas, ganz Asien, den Indonesisch-malaysischen Archipel sowie Australien. Es gibt 8 Arten von Bartagamen, die ebenso in schwül-feuchten Regenwälder wie auch staubtrockenen Wüsten zu finden sind. Doch viele dieser arten sind für das leben im Terrarium nicht geeignet. Zu den ausnahmen zählt die Bartagame Pogona Vitticeps!
Es gibt 8 Arten in Australien:
Östliche Bartagamen( P.barbarta in Ostaustralien)
Zwergbatagame( P.henrylawson im nordöstlichen Zentralaustralien)
Kimberley Bartagame( P.microlepidota im Nordwestlichen Australien)
Kleine Bartagame( P.minima in Westaustralien)
Westliche Bartagame(P.minor in west- bis Zentralaustralien)
Mitchells Bartagame(P.mitchelli im nordwestlichen Australien)
Nullarbor Bartagame(P.nullarbor im südlichem Zentralaustralien)
Streifenköpfige Bartagame(P.vitticeps im Zentral bis Südaustralien)
Die Bartagame:
Bartagamen stammen aus der Wüstenregion in Australien. Dort leben sie vorwiegend als Einzelgänger. Bartagamen sind Sonnenliebende Echsen, die überwiegend auf dem Boden leben, aber auch gut klettern können. Charakteristisch für Bartagamen sind der relative lange und abgeflachte Körper, der breite Kopf, der dreieckige Kopf und die stacheligen Schuppen an Kopf und Flanken. Viele vergleichen sie wegen ihrer Körper Merkmale auch als Drachen, deshalb auch der Englische Name ,,Bearded Dragons“. Die Namensgebung der Tiere verdanken sie ihrer abspreizbaren Kehlhaut, die den Agamen ein bärtiges Aussehen verleiht. Bartagamen bevorzugen hauptsächlich offene Busch und Baumbestandene Flächen und hält sich hauptsächlich im trockenen Areal auf. Bartagamen verfügen bei einer Gruppenhaltung über eine sehr ausgeprägte Rangordnung. Hierbei beanspruchen männliche oder auch weibliche Tiere eine Art Führungsposition. Dieses zeichnet sich besonders beim Aufsuchen der so genannten Sonnenbadeplätze sowie bei der Fütterung aus. Bereits bei Jungtieren muss der aufmerksame Pfleger unterdrückte Tiere aus der Gruppe nehmen, andernfalls kann das ständige Dominieren durch andere Tiere zum Verkümmern und sogar zum Tode führen. Hierzu ist zu erwähnen, dass Bartagamen in freier Wildbahn strikte Einzelgänger sind.
Die Körpermerkmale:
Die Körperlänge eines ausgewachsenen Tiers liegt zwischen 20 bis 25 cm und bei einer Schwanzlänge von 30cm. Die Körpermerkmale sind der relative lange und abgeflachte Körper, der breite Kopf, der dreieckige Kopf und die stacheligen Schuppen an Kopf und Flanken.
Musterung und Färbung:
Bartagamen der Art „Pogona Vitticeps“ gibt es in vielen verschiedenen Farben und Zeichnungen.
Die Farbvarianten basieren auf den Farben Rot – Orange - Gelb und Weiß.
·Nominat
Ausgangsform und Ursprung aller Bartagamen sind „ Nominate Bartagamen“.
Diese Tiere erkennt man an einer grauen oder graubraunen Grundfarbe mit hohem Schwarzanteil.
German Giant
Abstammung der nominaten Art ist auch der German-Giant.
Tiere mit dieser Bezeichnung haben eine ähnliche Färbung wie nominate Tiere. Sie sind ebenfalls grau oder graubraun, fallen jedoch durch ihre Größe (bis zu 60 cm!) enorm auf. Um eine solche Größe zu erreichen wurden Pogona Vitticeps mit Pogona Barbata verpaart.
Farbvarianten
Rote Tiere
Blood
Bloods sind Tiere mit einer Rot / Braunfärbung. Bekannt geworden sind diese Tiere durch den amerikanischen Züchter „Kevin Dunne“.
Red
Rote Bartagamen können leicht rosa bis rot erreichen.
Orange Tiere
Sandfire: Die wohl bekannteste Bezeichnung in der Farbbartagamen Welt.
Leider jedoch auch häufig die falscheste !!!
Die Bezeichnung „Sandfire“ kommt aus den USA und ist urheberrechtlich geschützt.
Echte Sandfire kommen nur von der Sandfire Dragon Ranch. Sie sind gelblich-orange und der Bart ist mit eingefärbt.
Viele Züchter bieten Tiere, die eine orange oder Gelbfärbung haben, meistens unwissentlich oder fälschlicherweise als Sandfire Bartagamen an.
Sandfire ist ein Markenname – keine Farbvariante.
Salomons:
Salomons stammen von Kevin Dunne. Sie sind entstanden aus der Verpaarung Sandfire und Snows.
Diese Tiere haben rosarote – orangene Farben. Im zunehmenden Alter verlieren sie ihre Zeichnung und werden oftmals Patternless.
Gelbe Tiere
High Yellow
Diese Tiere erkennt man daran, dass sie ein knalliges Gelb haben, dennoch über einen geringen Schwarzanteil verfügen.
Sunburst:
Tiere dieser Variante sind sehr gelb, da sie einen Melaninmangel haben.
Citrus:
Terri Sommella und Adam, besser bekannt als „Fire & Ice Dragons“ züchten diese Variante.
Sie sind durchgehend knallig gelb und besitzen kaum Schwarzanteile.
Weiße Tiere
Snow
Eine „Snow“ Bartagame ist größtenteils weiß mit goldgelben Augenringen.
Als Jungtier sind sie rosa / beige und werden bei jeder Häutung heller, bis sie schließlich fast ihre komplette Zeichnung verlieren.
Zeichnungsvarianten:
Leucisten
Leucisten verfügen über klare Nägel. Diese resultieren aus einem Gendefekt, der bei der Nachzucht weitergegeben werden kann. Sämtliche Schwarzpigmente werden überlagert.
Viele Leute denken, dass es sich bei Leucisten nur um helle, fast weiße Tiere handelt.
Das ist aber so nicht richtig. Lediglich Leucisten die mit Snows gepaart wurden, sind sehr hell.
Ansonsten können Leucisten in sämtlichen Farbvariationen mit klaren Nägeln auftreten.
Translucent
Diese Art von Tieren wirken, als wäre ihre Haut transparent. Es scheint, als wären sie grade vor der Häutung. Sie haben schwarze Augen und ihre Farben wirken nur sehr dezent.
Die Tiere werden weltweit sehr teuer gehandelt und sind eher selten.
Transleucistic
Eine der wohl derzeit teuersten Art der Bartagame. Bei diesen Tieren kommen beide Gendefekte zum Vorschein – die des Leucisten und der Translucenten Bartagame– sehr selten und nahezu unbezahlbar.
Hypo Transleucistic
Ebenso teuer wie die Transleucisten und absolut selten. Bei diesen Tieren kommt der Translucente Effekt besonders zur Wirkung. Die Tiere verfügen zudem über eine farbige Zeichnung ohne Schwarzanteile und klare Nägel.
Albinos
Werden in den USA gezüchtet. Sie sind weiß, haben klare Nägel und rote Augen.
Allerdings sehen diese Tiere nicht wirklich schön aus, und haben keine hohe Lebenserwartung.
Leatherbacks
Sie verfügen über wesentlich kleinere Schuppen als die gewöhnlichen Bartagamen.
Ihre Haut gleicht der einer Schlange und fühlt sich an wie Leder.
Diese Tiere werden in den USA und Italien gezüchtet.
Es gibt aber auch schon vereinzelte Züchter in Deutschland, die diese Zuchtform importiert haben.
Silkbacks
Stammen aus Italien und haben mit dem Erscheinungsbild einer Bartagame nichts mehr zu tun.
Sie besitzen weder Schuppen – noch Stacheln und erinnern etwas an Nacktkatzen.
Hypo- Hypomenalistic
Bartagamen, die nur über wenige dunkle Pigmente verfügen, bezeichnet man als „Hypomelanistisch“. Sie verfügen meistens über hellen oder teilweise hellen Krallenwuchs.
Die Salomon – Sunburst – Pastell – Snow Version gehört zu dieser Art von Tieren.
Solange die Augen pigmentiert sind, handelt es sich auch bei sehr hellen Tieren nicht um Albinos. (Albinos haben rote Augen).
Die Bezeichnung „Hypo“ bezieht sich auf den verminderten Melaninanteil unter der Haut, wodurch die schwarzen Pigmente reduziert werden.
Hypermenalistic
Diese Tiere verfügen über einen Melaninüberschuss unter der Haut und lassen die Tiere sehr dunkel erscheinen. Sie wirken durch den hohen Schwarzanteil wie Nominate Tiere.
Morphs
Bei der Verpaarung zweier verschiedener Farbvarianten entstehen Morphs. Diese Tiere tragen somit die Farbgene beider Elternteile in sich und sind somit „het“ auf mehrere Farbvarianten.
Muster
Patternless: Tiere die keine Zeichnung haben ( eher selten )
Stripped: Tiere mit Längsstreifen
Tiger: Tiere mit Querlaufenden Streif
Ohren und Stimme: Bartagamen sind nicht dazu in der Lage Geräusche von sich zu geben. Ihre Kommunikation erstreckt sich ausschließlich auf Körpersprachen. Dazu gehören, das nicken mit dem Kopf, Armwinken, Anheben der Schwänze sowie in Gefahrensituationen das Aufreißen des Maules. Einige Verhaltensmuster ähneln einander.
(Ohr eines Bartis)
Demonstration von Verteidigungsbereitschaft/ Drohimponieren
Schwanzschlagen
Revierverteidigung u. Rangkonflikte
Verbesserung bzw. Verteidigung der sozialen Position/Kampf
Armdrehen
Begegnung mit Ranghöheren
Hemmung der Angriffsbereitschaft Ranghöherer / Beschwichtigung
Ducken
vor oder nach Kämpfen, Weibchen vor Paarung
Hemmung der Angriffsbereitschaft Ranghöherer/ Demut
Augen schließen
Bedrohung
Ablehnungsgeste
Umfärben, Bart spreizen, Maul öffnen, Schwanzschläge, zu beißen
Bedrohung
Verteidigung, Feindabwehr
Nicken, Nackenbiss, ducken, Schwanz heben
Paarung
Fortpflanzung/ Paarungsvorspiel
Die Häutung:
Die Häutung ist ein Vorgang, bei dem sich die Bartagame von ihrer Epidermis, der obersten Hautschicht, befreit. Dieser geschieht bei Bartagamen regelmäßig und ist unmittelbar mit dem Wachstum verknüpft. Deshalb häuten sich junge Bartagamen noch sehr häufig (alle 4-6 Wochen) bis sie sich schließlich im adulten Alter nur noch nur wenige Male im Jahr häuten. Üblicherweise erkennt man eine bevorstehende Häutung daran, dass die Haut zunehmend milchiger erscheint bis sie schließlich aufplatzt. Wie die Häutung vonstatten geht, ist von Bartagame zu Bartagame unterschiedlich. Manche häuten ihren ganzen Körper an einem Stück, bei anderen wird zunächst ein Körperteil und Tage oder sogar Wochen später das nächste gehäutet. Viele Tiere haben während der Häutung einen reduzierten Appetit und sind inaktiver als sonst. Wichtig für eine problemlose Häutung ist, dass die Luftfeuchtigkeit im Terrarium nicht zu niedrig ist. Sie sollte tagsüber zwischen 30-40% und nachts 50-60% betragen. Sollte die Luftfeuchtigkeit zu niedrig sein, hilft es regelmäßig im Terrarium zu sprühen. Auch eine ausreichende Vitaminversorgung ist Voraussetzung für eine gute Häutung. Zudem sollten immer raue Oberflächen wie z.B. Steine oder Rinde im Terrarium zur Verfügung stehen, an dem die Bartagame seine Haut abreiben kann. Trotz allem kann es gelegentlich zu Häutungsschwierigkeiten kommen. Dann muss der Halter sein besonderes Augenmerk auf Zehen und Schwanzspitze richten. Dort können Einschnürungen durch nicht gelöste Hautreste dazu führen, dass die Blutzufuhr blockiert ist und das Gewebe abstirbt. Sollte man also nach der Häutung auch einige Tage später noch vereinzelte Hautstücke entdecken, sollte der Halter selber Hand anlegen. Dabei kann es helfen, das Tier zu baden und evtl. ein wenig an den betroffenen Stellen zu reiben. Dabei sollte man aber immer sehr behutsam vorgehen.
(Barti bei der Häutung)
Das Geschlecht: Die Geschlechter werden am besten bei gleich großen Tieren bestimmt. (Die Tiere sollten annähernd ausgewachsen sein) Hierzu ist zunächst die anatomische Unterscheidung zu beschreiben. Männchen besitzen im Allgemeinen einen weitaus kräftigeren Kopf als Weibchen. Auch sind gerade in der Paarungszeit, die sich an der Unterseite der hinteren Gliedmaßen befindlichen, Fermoral-und Präanalporen deutlich größer als bei den Weibchen. Mittels dieser setzen sie für Männchen nicht wahrnehmbare Duftmarken ab. Am deutlichsten lassen sich die Geschlechter aber immer noch beim Leichten “herauf biegen” des Schwanzes unterscheiden. Wie auf den beiden unteren Fotos zu sehen, erkennt man deutlich die beiden parallel liegenden Hemipenisse der Männchen sowie die unterschiedlich breiten Kloaken. Beim Weibchen sind diese deutlich kleiner.
(Männchen)
(Weibchen)
Lider und Krallen:
Die Bartagame hat von den Australischen Agamen die Ausgeprägtheitesten Augen. Bartagamen sind in der Lage Farben zu differenzieren und haben unmittelbar vor ihrer Schnauze, einen „toten Winkel“. Nahrung o.ä wird etwas weiter entfernt wahrgenommen und anvisiert. Dieser tote Winkel wird häufig durch seitliches neigen/drehen des Kopfes überbrückt. Schließen Bartagamen außerhalb der Ruhephase ihre Augen, ist ihnen die gegebene Situation unangenehm. Dieses Verhalten könnte bei völlig überflüssigen „Streicheleinheiten“ leicht als genießend fehlinterpretiert werden.
(Auge einer Bartagame) (Krallen der Bartagamen) a
e hat von d
Die Zunge:
Bartagamen besitzen eine bewegliche, fleischige Zunge. Die mit anscheinend haftender Wirkung ausgestattete Zunge, berührt und hält ihre Beute fest. Erst nach einer Berührung mit dem Beutetier o.ä erfolgt das Zubeißen.
Neue Gegenstände, Artgenossen, Futter oder auch der Mensch werden durch “züngeln“ erforscht, ebenso auch bekannte Gegenstände, die zur Standarteinrichtung des Terrariums gehören. Mit der Zunge aufgenommene Duftstoffe werden zu dem im Munddach befindlichen Jacobsonschen
Organ geleitet und werden hier verarbeitet. Gegensätzlich zu Schlangen und einigen Echsen wird dieses spezielle Organ nur selten genutzt.
Der Schwanz:
Bei Bartagamen macht der Schwanz etwas mehr als die Hälfte der Gesamtlänge (GL) aus. Im Gegensatz zu anderen Echsen kann der Schwanz nicht abgeworfen werden. Bei einem eventuellen Verlust der Schwanzspitze
wächst dieser also nicht mehr nach. Der Schwanz wird für diverse Zwecke eingesetzt. Unter anderem auch zur Verteidigung. Hierbei wird der Schwanz unter zuckenden und schlagenden Schwanzbewegungen dem Kontrahenten „entgegen-gepeitscht“. In erster Linie dient er aber dem Stütz-und Gleichgewichtssinn. Eine Bartagame die ihren Schwanz senkrecht, nach oben gebogen vom Untergrund aufstellt, signalisiert eine wache und aufmerksame Bartagame. Beim laufen wird dies ebenfalls häufig praktiziert.
An der Schwanzbasis kann man auch Rückschlüsse auf den Ernährungszustand einer Bartagamen ziehen. Wirkt dieser Schwanz abgemagert, oder sind sogar Knochen erkennbar, deutet dies auf einen schlechten Ernährungszustand des Tieres hin. Der Schwanz dient nämlich unter anderem als Fettreserve.
Zucht von Bartagamen: Bartagamen beginnen meist kurze Zeit nach Beendigung der Winterruhe mit den ersten Paarungen. Eingeleitet werden diese mit heftigem Kopfnicken und Stampfen der Männchen, welches dann im Allgemeinen als Imponiergehabe zu verstehen ist. Die einzelnen Verhaltensweisen sind hier sehr breit gefächert. Einige nähern sich auf stürmischer Art den Weibchen, nicken kräftig mit dem Kopf und setzen zum Paarungsbiss, welcher auch von vielen anderen Tierarten bekannt ist, an. Wiederum andere führen regelrechte Balzrituale durch. Sie umkreisen das Weibchen mit weit aufgestelltem Bart, schrägen ihren Körper ab und halten immer wieder an um das Weibchen heftig anzunicken oder aber sie zu belecken. Man könnte dies auch als eine Art Vorspiel betrachten. Je nach Charakter des Männchens verlaufen die Paarungen entweder sanft oder ähneln bei eher unwilligen Weibchen förmlichen Vergewaltigungen. Der eigentliche Paarungsbiss wird meist im Nackenbereich angesetzt. Nicht selten kann man aber auch das ergreifen der vorderen Gliedmaßen oder einen Biss in der Bauchgegend beobachten. Je nach Stimmung des Weibchens wird dieses versuchen zu entfliehen oder verhält sich ruhig dem Männchen gegenüber. Meist kann man beobachten, wie das Weibchen während der Paarung das Männchen mit ihren Armen wegzudrücken versuchen wird. Nach gesetztem Paarungsbiss drückt das Männchen den Schwanz des Weibchens nach oben, um von unten in sie eindringen zu können. Dieser Vorgang dauert in der Regel nur wenige Sekunden. Paarungen müssen Männchen wohl eine Art Glücksgefühl bescheren, da sie meist ihre Augen schließen und anschließend einen sehr benommenen Eindruck machen. Eine stattgefundene Paarung reicht meist für die Befruchtung aller weiteren Gelege aus. Diesen Vorgang nennt man Samenspeicherung (Amphigonia retardata).Die Tragezeit der Eier dauert im Allgemeinen 3 - 4 Wochen. Während dieser Zeit müssen die Weibchen mit zusätzlichen Vitamin- und Calciumpräparaten versorgt werden. Die ausreichende Futtermenge (pflanzlich sowie tierisch) versteht sich von selbst. Weitere Paarungsversuche des Männchens enden nun meist beim Paarungsbiss. Womöglich riechen diese die Trächtigkeit des Weibchens. Die Eier (ca. 20 - 30) können im Allgemeinen ca. 1 - 1/2 Wochen vor der Eiablage ertastet werden. Je nach Anzahl der Eier hört das Weibchen ca. 3 - 4 Tage vor der Eiablage auf zu fressen, da es aufgrund der Vielzahl der Eier oft erheblich beeinträchtigt wird. Als notwendigen Eiablageplatz eignen sich zum einen externe Behälter, welche einige Zeit vorher mit lockerem und leicht angefeuchtetem Sand (warmes Wasser) in das Terrarium gestellt werden oder man konstruiert je nach Größe des Terrariums einen eigenen Eiablageplatz. Nach erfolgter Eiablage schließen die Weibchen die selbst gegrabene Höhle wieder und “klopfen” anschließend den Sand mit dem Kopf fest. Nun können die Eier vorsichtig geborgen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass diese nicht mehr gedreht werden, da die Embryos sonst vom Dottersack erdrückt werden. Um spätere Drehungen zu vermeiden, markiert man die Oberseite mittels Bleistift oder Faserschreiber. Als Zeitigungssubstrat verwendet man am einfachsten Vermiculit. Dieses wird gewässert und anschließend gut ausgedrückt etwa bis zur Hälfte in eine Grillendose o. ä. gefüllt. Nun legt man die Eier vorsichtig hinein. Die Grillendose wird danach mit einem Deckel fest verschlossen. Um im späteren Inkubator die Tropfenbildung an den Deckeln zu vermeiden, kann man zusätzlich eine kleine Schicht trockenes Vermiculit auf der Oberfläche verteilen. Wie bereits oben erwähnt, müssen die Eier in einem Inkubator ausgebrütet werden. Hierfür eignen sich gekaufte, wie selbstgebaute gleichermaßen. Bei letzteren (wie z. B. umgebaute Aquarien) macht sich die nicht zu vermeidende “Nachtabsenkung” der Temperatur sogar positiv für die spätere Entwicklung der Jungtiere bemerkbar. Sie sind dann oftmals Widerstandsfähiger. Die eigentliche Inkubationszeit dauert meist 55 - 70 Tage und richtet sich nach der Bruttemperatur, diese liegt bei 26 - 30°C. Je geringer die Temperatur, desto länger dauert die Inkubationszeit, aber umso größer und Widerstandsfähiger sind die Jungen nach dem Schlupf. Wichtig ist, dass sich anhand der Inkubationstemperatur die Geschlechter herausbilden. Ein ausgewogenes Verhältnis von männlichen und weiblichen Jungtieren erreicht man bei 29°C. Jedoch gibt es hierüber keine Wissenschaftlichen fundierten Kenntnissen. Während der Inkubationszeit wachsen die Eier auf das doppelte ihrer ursprünglichen Größe heran. Dies liegt nicht nur am Wachstum der Embryonen, sondern auch daran das sie das Wasser aus dem Brutsubstrat förmlich aufsaugen. Daher ist dieses stets auf vorhandene Feuchtigkeit zu überprüfen. Wird z. B. im Falle längerer Abwesenheit das Substrat zu trocken, fallen die Eier ein und sterben ab. Bei kurzzeitiger leichter Austrocknung, reicht eine erneute Wasserzuführung oftmals schon aus und die Eier nehmen wieder an Umfang zu.
(Bartagame bei der Eiablage)
(Bartagame beim Paarungsakt)
Haltung:
Zur Agamenhaltung benötigt man ein "Wüstenterrarium", welches auf die klimatischen Ansprüche der Tiere abgestimmt sein muss. Bartagamen benötigen eine relativ geringe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen von 27°C bis 35°C am Tag und jede Menge Platz. Als Mindestmaß sollte man für 1 Männchen und 2 Weibchen schon ein Terrarium von 150cm x 80cm x 80cm zur Verfügung stellen. Desweiteren benötigt jedes Tier einen Sonnenplatz mit Temperaturen bis zu 45°C, regelmäßige UV-Bestrahlung und Versteckmöglichkeiten. Die Mindestgröße für ein Bartagamen Terrarium muss bei adulten Tieren (Pogona Vitticeps) 150cm x 80cm x 80cm aufweisen. Die Grundfläche muss für 1-2 ausgewachsene Tiere also mindestens 1m², die Höhe 80cm betragen. Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um weitere 0,4m² größer ausfallen. Man sollte einfach bedenken dass Bartagamen die meiste Zeit im Terrarium verbringen werden und man ihnen soviel Platz wie nur möglich bieten sollte, damit sich die Tiere stets wohl fühlen und entspannen können. Wie bereits anfangs erwähnt sind Bartagamen wechselwarme Tiere und benötigen daher stets Wärmequellen über die sie Ihre Körpertemperatur regeln können. Die wärmste Zone(n) wird durch sogenannte Spotlampen geschaffen, wo man auf eine Temperatur von 40-50 °C kommen sollte. Um sicherzustellen dass die Temperatur wirklich in diesem Bereich liegt sollte diese unbedingt mit einem Terrarium-Thermometer kontrolliert werden. Neben diesen wärmsten Zonen muss es aber natürlich auch Zonen im Terrarium geben die wesentlich kühler sind.
So sollte generell im Terrarium eine Temperatur zwischen 27-35 °C, und nachts ca. 20 °C betragen.
Die Pflege:
Zu den Pflegemaßnahmen von Bartagame/das Terrarium gehört neben der Fütterung hauptsächlich die Hygiene von Tier und Terrarium. Die Hygiene des Terrariums steht dabei an erster Stelle, denn nur so kann man der Bildung von Parasiten vorbeugen. Zu den Hygienemaßnahmen zählt, den Kot der Tiere so schnell wie möglich aus dem Terrarium zu entfernt werden. Wie man das macht bleibt jedem selbst überlassen. Im Handel gibt es dafür spezielle Schaufeln, durch die der Sand wieder durchfallen kann, womit er im Terrarium bleibt und nur der Kot entfernt wird. Sollte der Kot mal auf Einrichtungsgegenständen landen, sollten diese ausschließlich mit warmem Wasser gereinigt werden, genauso wie Futter- und Wasserschale. Die Reinigung von Futter- und Wasserschale sollte täglich geschehen. Ebenso sollten täglich Futterreste aus dem Terrarium entfernt werden, dazu gehören z.B. nicht gefressene Tiere oder Teile von gefressenen Tieren, denn auch Teile von toten Tieren sind ein Parasitenherd. Während der Häutungszeit sollten auch Hautreste entfernt werden. Besitzt man ein Vollglasterrarium sollten auch ab und an einmal die Scheiben gereinigt werden, damit keine Spiegelungen im Glas entstehen können, wodurch die Bartagame anfangen könnten sich mit ihrem eigenen Spiegelbild zu beschäftigen. Dann ist die Folge dass die Tiere ständig gegen die Glasscheibe Stupsen und sich somit verletzen könnten.
Winterruhe: Viele Halter stellen sich anfangs die Frage, ob sie ihrer Bartagame eine Winterruhe "verordnen" sollen und was es dabei zu beachten gibt. Die jährliche Winterruhe erhöht die Lebenserwartung und stärkt das Immunsystem der Bartagame, daher halte ich es für äußerst ratsam, dass man seinen Lieblingen diese "Auszeit" gönnt. Meistens bleibt einem sowieso gar nichts anderes übrig, weil die Tiere durch das herbstliche Klima in Deutschland schon von selbst träger werden oder sich sogar urplötzlich im Terrarium verstecken. Außerdem dient die Winterruhe als Anreiz für eine erfolgreiche Fortpflanzung. Bei sehr jungen Tieren sollte man aber eher nur eine gemäßigte Winterruhe durch eine leichte Reduzierung der Beleuchtung/Beheizung einleiten, bei der aber weiterhin gefüttert wird. Wichtig ist, dass man noch maximal einige Wochen vor der Winterruhe den Kot der Bartagamen untersuchen lässt, damit eine mögliche Behandlung noch rechtzeitig erfolgen kann. Sinnvoll ist es daher, dies im frühen Herbst zu erledigen, damit die Bartagamen einem nicht möglicherweise mit der Winterruhe zuvorkommen. Eine Überwinterung kommt nur bei gesunden Tieren in gutem Ernährungszustand in Frage. Zur Vorbereitung der Winterruhe wird am besten im Spätherbst zunächst die Fütterung für 1-2 Wochen eingestellt, damit sie mit weitestgehend leeren Verdauungstrakt in Winterruhe gehen. Dabei kann man sie auch mal baden um die Verdauung anzuregen. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit Nahrungsreste im Körper der Bartagame nicht anfangen zu gären oder zu faulen, das dann zum Tot der Tiere führen kann. Sollte sich die Bartagame allerdings trotz vollem Magen unerwartet verkriechen, dann muss man abwägen zwischen dem Stress, den die Bartagame hat, wenn man sie wieder hervorholt und badet und dem relativ geringem Risiko einer Vergiftung des Körpers. Ich selber habe in der ersten Winterruhe noch sehr auf solche Dinge geachtet, jetzt gehe ich das ganze etwas lockerer an und habe den Bartagamen den Bade-Stress erspart.
Nach der Futterpause fährt man nun stückchenweise die Temperatur und Beleuchtung runter bis sie nach zwei Wochen komplett aus ist. Um einen Tages-/Nachtrhythmus zu simulieren, kann man die Beleuchtung aber auch noch 6-8 Stunden täglich an lassen. Wärmelampen sollten nur noch maximal für 1-2 Stunden an sein, können aber auch ganz ausgelassen werden. Wichtig ist aber, dass die Temperatur auf etwa 17-20 Grad absinkt, damit die Bartagamen besser ruhen können. Besser sind sogar noch kühlere Temperaturen, aber meist lässt sich das in Wohnräumen schlecht bewerkstelligen. Temperaturen von über 20°C sollten allerdings nach Möglichkeit vermieden werden, weil dies keine wirkliche Erholung für die Bartagamen darstellt.
Gefüttert wird weiterhin nicht, weil Bartagamen das Futter aufgrund ihres reduzierten Stoffwechsels nicht verarbeiten könnten. Nun kann man entweder warten, bis die Bartagamen von selber ihre Winterruhe beenden oder man fährt nach 2-3 Monaten Beleuchtung/Beheizung innerhalb von zwei Wochen wieder hoch und beendet so die Winterruhe. Nach und nach sollten die Bartagamen aus ihren Verstecken wieder hervorkommen und können nun wieder gefüttert werden. Hält man Männchen und Weibchen zusammen, beginnen diese voraussichtlich ein paar Wochen später mit den Paarungsversuchen.